Auszeiten

Kaugummiautomaten – das Glück des Zufalls.

Kaugummi und Süßigkeiten-Automat

Rot, kastig, mit vielen (heute würden wir sagen ungesunden) Leckereien – Kaugummis, Bonbons, manchmal kleine Überraschungen enthielten die Automaten damals. Einen Groschen (10 Pfennig, als Kind ein Vermögen) in den Kaugummiautomaten einwerfen und sich freuen. Schon das Drehen des Griffes war pure Verheißung und dann klapperte das Geheimnis durch die unsichtbaren Gänge in den Auswurfschacht. Klappe auf und nehmen. Das war schon eine Freude. Auch wenn es künstlich schmeckte, es waren Zufluchtsmomente. Und Eltern konnten ihren Kindern mit wenig Aufwand immer eine Freude machen. Ein paar Groschen für die Räuberbande und der Spaziergang war gerettet. Ein Gerangel, wer sein Geld zuerst einwerfen durfte. Manch einer versuchte auch zu errechnen, wann der nächste große Wurf kommen müsste, der rote Kaugummi oder das kleine Geschenk. Meist vergeblich. Es blieb Zufall und ein Geheimnis – wie das Leben oder die Liebe.

Heute gibt es Kaugummi- oder Süßigkeitenautomaten nur noch selten. Meist an Schulwegen, vornehmlich in der Nähe der Grundschulen. Hier stehen dann die Kinder immer noch vor den „Wunderkästen“ und ziehen ihr kleines Goodie auf dem Hin- oder Nachhauseweg. Die Kosten sind natürlich gestiegen – 20 bis 50 Cent müssen die Kleinen bereit halten. Dafür gibt es nicht nur Kaugummis, sondern Anhänger, Monstergummis oder Klebeschlangen. Das Richtige für langweilige Schulstunden. Man muss keine Technik bemühen, keine App herunterladen oder gar einen Ausweis zücken um das Glück des Zufalls zu genießen – einfach nur Kleingeld bereithalten, in den Schlitz des Kaugummiautomaten stecken und drehen, um dann mit der Beute in der Hand weiter zu laufen und gedankenverloren zu naschen oder mit den Freunden die Leckereien zu teilen, ehe sie in der Hand schmelzen.