Auszeiten

Fasten für die Stille

Sprung ins Kalte

Die Fastenzeit hat eine lange Tradition – und heute die verschiedensten Beweggründe. Manche machen es aus gesundheitlichen Aspekten, andere setzen damit ein Zeichen. Fasten gegen den Konsum, Fasten gegen den Terror, Fasten gegen den Lärm der Welt.

Fasten hat viele Gesichter

Fasten kommt immer mehr in Mode – und das ist auch gut so. Denn Fasten bedeutet auch sich der selbstverständlichen Dinge wieder bewusst werden. So machen manche Familien „Süßigkeitenfasten“ oder verweigern sich dem Auto, andere üben sich in „Social-Media-Fasten“ – ganz freiwillig. Diesem Gedanken möchten wir uns die nächsten sieben Wochen bis Ostern anschließen. Kein Post, kein Beitrag auf dieser Seite, sondern Ruhe.

Ferien vom Lärm

„Ob Auto- oder Flugzeuglärm, die musikalische Dauerberieselung in Einkaufszentren, der Klingel-Terror von Handys in den U-Bahnen und Bussen – die Lärmquellen in unserer Umgebung nehmen zu – Lärm wird immer mehr zum Stressfaktor.“ (www.br.de) Was tun? Abschalten, sich zurückziehen, nicht den Fernseher anschalten, wenn man nach Hause kommt. Schwieriger als gedacht, denn mit sich selbst kommen nur die Wenigsten aus. Deswegen ist es gut, wenn es Orte gibt, die uns einen Rückzug ermöglichen. Manchmal ein Innenhof um die Ecke, manchmal eine Lichtung im Wald. Oder auch Klöster und Kirchen.

Gärten der Stille

Philip Roderick, ein anglikanischen Priester in Oxford, entwickelte eine besondere Idee – Gärten der Stille. Es sind Rückzugsorte, die durch ihre natürliche Schönheit bewusst für Besinnung und Einsamkeit gewählt wurden. Oft sind diese Gärten, von privaten Gärten abgesehen, an Institutionen wie Kirchen oder Schulen, aber auch Gefängnisse oder Krankenhäuser gebunden – und trotzdem zeitweise für die Öffentlichkeit zugänglich. Die „Quiet Garden Movement“ wendet sich an alle, die nach ganzheitlicher Erfahrung und innerer Stille suchen. Philip Roderick über seine Beweggründe: „It began in South Wales when Philip, about 14 years old at the time, was on holiday with his family. He went for an evening walk alone up the cliff path and was suddenly aware of a different reality, a depth to things of which he had previously been unaware. This experience lasted for about half an hour. Afterwards he returned to his family, outwardly the same, but inwardly transformed. He later found out that it was the site of a monastic settlement.“

Wagen wir also den Sprung und versuchen uns an der Stille, entdecken wir das Besondere im Alltag. Wir freuen uns darauf.