Selbstgemacht

Tomaten aus dem eigenen Garten

Es ist einfach ein gutes Gefühl, wenn ich morgens in den Garten gehe, den Duft der Natur in mich aufnehmen kann, die vielen bunten Blumen, den Apfelbaum, die Kräuter und die selbst gezogenen Tomaten und Gemüsepflanzen wahrnehme. Natur, die atmet und lebendig ist, sich immer wieder verändert, die ich berühren, riechen und schmecken kann. Prall, verführerisch und leuchtend, verlockend und überraschend. Das Glück der Erde bekommt hier eine ganz einfache, bodenständige Bedeutung. Auch wenn der Weg zur ersten Tomate, Zucchini, Aubergine oder Paprika nicht immer einfach ist. Pflanzen brauchen Pflege, Tomaten müssen ab und an ausgegeizt, zurückgeschnitten, gegossen und gedüngt werden.  Der Aufwand aber hält sich in Grenzen. Natürlich ist man auch nicht vor Enttäuschungen sicher. Nicht immer wächst etwa die Zucchini so wie ich es möchte. In diesem Sommer haben wir sie zu lange „innen“ aufgepäppelt, über den kalten Mai gebracht und erst sehr spät ins Beet gesetzt. So tragen sie zwar jetzt wunderbar große Blüten, aber kaum Früchte.

Wir lieben unsere selbst gezogenen Tomaten

Dafür gibt es wieder Tomaten in unserem „Dschungel“. 10 Pflanzen haben wir in diesem Jahr „aufgezogen“. Kleine Murmel, Tigertomaten, Fleisch- und Flaschentomaten, Pomodoro … Die ersten wurden schon geerntet und direkt gegessen. Der Geschmack ist unvergleichlich, wenn wir mit dem erwachenden Tag, die Temperaturen noch kühl, zu den Tomaten schlendern und die Früchte direkt vom Stamm zupfen und essen. Frisch, intensiv, knackig, voll Aroma. Mit jedem Kauen weiß ich, der Aufwand hat sich gelohnt, die Mühen waren nicht umsonst – wenn es überhaupt Mühen waren. Denn schon das Einsetzen der Samen in das kleine Gewächshaus, die tägliche Pflege der Setzlinge und das Einpflanzen ins Beet, das Beobachten und Kümmern im Frühsommer machen mich glücklich. Ich spüre eine Verbindung, erlebe, was es heißt mit der Natur zu sein. Eine wunderbare Abwechslung zum Tag am Schreibtisch und vor den Monitoren, beim Entwickeln von Konzepten und Strategien. Geistesarbeit vs. Naturarbeit. Zum Glück muss ich mich nicht entscheiden, sondern kann wählen, dem einen als auch dem anderen mit aller Leidenschaft nachgehen. So wird es nicht langweilig und alles ist immer wieder und jeden Tag ein Abenteuer. Nun bin ich gespannt, ob unsere Zucchini doch etwas werden, wie Paprika und Aubergine schmecken. Vorher aber gibt es Tomaten – frisch vom Strauch, mit Pasta oder als Caprese.